Als einen „echten Mehrwert für das solidarische Miteinander aller Generationen unseres Landkreises“ hatte Landrat Achim Hallerbach immer wieder für das Landesprogramm Gemeindeschwesterplus geworben, nun verabschiedete der Kreis-Chef eine echte Pionierin des Beratungs- und Vernetzungsangebotes in den Ruhestand. Für Roswitha Rosenmüller waren die älteren und hochbetagten Menschen, die nicht pflegebedürftig sind, nicht allein Zielgruppe, als vielmehr Herzensangelegenheit.
Seit dem Beginn des damals als Modellprojekt gestarteten Angebotes im Jahr 2015 haben viele hundert Senioren den Beratungsservice in Anspruch genommen. Bei den Hausbesuchen der Fachkräfte Gemeindeschwesterplus geht es um Themen wie gesunde Ernährung, Vermeidung von Sturzgefahr, aber auch der Möglichkeit der Einbindung in soziale Netzwerke zur Überwindung von Isolation und Einsamkeit. „Hier handelt es sich um eine konkrete und somit sinnvolle flankierende Maßnahme für unsere ältere Generation“, stellt Landrat Achim Hallerbach fest und konnte sich dabei stets auf die Linzerin verlassen.
Roswitha Rosenmüller begann ihre Ausbildung im
Jahre 1980 bei der Caritas Sozialstation in Linz am Rhein GmbH; seitdem hat sie
als examinierte Pflegefachkraft für die Caritas im ambulanten Pflegedienst
gearbeitet. Als der Landkreis Neuwied dann im Jahr 2015 die Zusage zur
Teilnahme am Modellprojekt Gemeindeschwesterplus mit zwei Standorten
erhalten hatte, wurde die Caritas Sozialstation an Rhein und Wied GmbH Anstellungsträgerin
für die Fachkräfte am Standort Linz. Zum Zuständigkeitsbereich gehörten neben
der VG Linz auch noch die Verbandsgemeinden Bad Hönningen, Unkel und
Waldbreitbach – nach der Fusion zur VG Rengsdorf-Waldbreitbach auch der Bereich
Rengsdorf. Und so begann Roswitha Rosenmüller am 1. Oktober 2015 ihre Tätigkeit
als erste Gemeindeschwesterplus am
Standort Linz am Rhein mit halber Stelle. Bis zum Jahr 2021 hatte die Fachkraft
aus der Bunten Stadt durchgängig eine Kollegin zur Seite, die die anderen 50
Prozent der Stelle wahrnahm.
Nach dem Ausscheiden ihrer Kollegin erhöhte Roswitha Rosenmüller wiederum ihren eigenen Stellenanteil, um möglichst viel Bedarf auffangen zu können.
„Das zeigte einmal mehr, wie loyal sie ist und dass sie die Arbeit als Fachkraft Gemeindeschwesterplus sehr gerne gemacht hat“, lobt die kommunale Verantwortliche für das Landesprogramm, Carina Corzilius. Obwohl die „Frau der ersten Stunde“ schon 2019 hätte in Rente gehen können, verlängerte sie mehrfach ihren Vertrag beim Anstellungsträger und erhöhte abermals die wöchentliche Arbeitszeit.
„Mit ihrer Arbeit im Landesprogramm Gemeindeschwesterplus bewies sie stets ein offenes Ohr für ihre Seniorinnen und Senioren, war eine emotionale Stütze und eine Helferin in der Not für viele hochbetagte Menschen im Kreis Neuwied“, hebt der Erste Kreisbeigeordnete des Landkreises, Philipp Rasbach, nur einige ihrer Verdienste hervor. Denn Roswitha Rosenmüller baute zudem eigenständig ein großes Netzwerk auf, um immer die passende Hilfe für ihre Klienten zu finden; zugleich pflegte sie eine enge Zusammenarbeit mit den Kolleginnen in den Pflegestützpunkten, falls die Klienten doch Pflege und die entsprechende Beratung hierzu benötigten.
„Roswitha Rosenmüller ist der Idealtypus des sozial engagierten und zugleich verantwortungsbewussten Menschen, dem der Dienst für die gute Herzenssache wichtiger ist, als starre Dienstzeiten“, weiß Landrat Achim Hallerbach, wie zutreffend der erste Teil der Wendung „wohlverdienter Ruhestand“ bei der Pionierin im Landesprogramm Gemeindeschwesterplus ist.