Wut ist weiblich – und ein Motor der Veränderung

Verein „Trotzdem-Lichtblick“ feiert seinen 30. Geburtstag mit einer Foto-Ausstellung von Rosa Engel im Neuwieder Kreishaus

Seit dreißig Jahren engagiert sich „Trotzdem- Lichtblick“ für Frauen, die Opfer von sexueller Gewalt geworden sind. Damit ist der Verein ein wichtiger Baustein in der Versorgungsstruktur des Kreises Neuwied. Anlässlich des runden Geburtstags hat er in Kooperation mit der Neuwieder Kreisverwaltung die Ausstellung „Die Wut ist weiblich!“ von Rosa Engel ins Foyer des Kreishauses geholt. Auf mehr als 20 Fotografien – teils schwarz-weiß, teils farbig – wird das Thema eindrucksvoll und spannend in Szene gesetzt.

Foto: Landrat Achim Hallerbach dankte den engagierten Frauen von „Trotzdem – Lichtblick“ für ihr entschiedenes Handeln: (von links) Karin Beckmann, Heidetraut Kluckow, Daniela Kiefer, Birgit Eisenhuth und Silke Läufer-Hermann sowie  Künstlerin Rosa Engel (3. von rechts).Bei der von „Femmes Vokal“ zusammen mit Christoph Streit begleiteten Eröffnung machte Landrat Achim Hallerbach deutlich, dass die Thematik „keine leichte Kost“ ist. Gerade deshalb sei die Arbeit des Vereins aber so wichtig, unterstrich er: „In unserem Landkreis, in dem der Verein beheimatet ist, haben sich in den 1990er-Jahren engagierte Frauen zusammengetan, vernetzt und gehandelt! Sie haben den Bedarf erkannt und die Initiative ergriffen“, sagte er und erinnerte gleichzeitig an die Schaffung der Gleichstellungsstelle im Kreis Neuwied vor 34 Jahren. „Damit haben die Belange und Bedürfnisse von Frauen in unserem Landkreis die ihnen zustehende, institutionalisierte Aufmerksamkeit erfahren“, stellte er fest.

Als Gleichstellungsbeauftragte des Kreises wies Daniela Kiefer darauf hin, dass „sexuelle Gewalt mittlerweile als Thema und als gesellschaftliches Problem in der Öffentlichkeit angekommen ist - oftmals jedoch reduziert auf Missbrauch in Institutionen, abgetan als Einzelschicksal oder verharmlost als Familientragödie“. Sexuelle Gewalt „passiert nicht irgendwo, sie geschieht im engen, sogar im engsten sozialen Umfeld“, stellte sie klar. 

Die Ausstellung „Die Wut ist weiblich!“ jetzt zu präsentieren, sei dem aktuellen Vorstand geradezu folgerichtig erschienen, erklärte sie weiter. Denn Wut sei auch ein Motor der Veränderung. 

Mit Rosa Engel hielt die Künstlerin selbst einen zum Nachdenken anregenden Impulsvortrag über „Wut und Weiblichkeit“. Sie betonte die Bedeutung des Gefühls „Wut“ für Frauen, denen dieses nach wie vor gerne aberzogen wird – teils mit fatalen Folgen, zum Beispiel Depressionen.


Die Ausstellung gastiert noch bis zum 25.05. im Foyer des Haupthauses der Kreisverwaltung und kann zu den regulären Öffnungszeiten besucht werden. Der Eintritt ist frei.

 

Hintergrund:

Trotzdem und Lichtblick haben sich vor 30 Jahren nahezu zeitgleich gegründet – allerdings als jeweils eigenständige Vereine: „Trotzdem“ mit Angeboten im Bereich Prävention und der begleiteten Gruppe für Betroffene, „Lichtblick“ mit dem Notruftelefon. 2010 fusionierten die beiden Vereine. Die Angebote bestehen nach wie vor.

Weitere Infos unter: www.trotzdem-lichtblick.de


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