Buchvorstellung „Thonet Nr. 14“ und Präsentation eines Sessels um 1805 für das Roentgen-Museum Neuwied

Im Roentgen-Museum Neuwied fand am 21. Januar 2016 die Vorstellung von Wolfgang Thillmanns neuem Buch „Perfektes Design – Thonet Nr. 14“ sowie die Präsentation eines Armlehnsessel aus der Zeit um 1805 von Jean-Joseph Chapuis, Brüssel, präsentiert von Museumsdirektor Bernd Willscheid, statt.

Foto: (v.l.n.r.): Wolfgang Thillmann, Dr. Hans-Jürgen Krüger (Vorsitzender der Museums-Stiftung Krüger, die den Stuhl für das Roentgen-Museum erworben hat), Sandra Meifarth und Manfred Bogner, die das Buch gestaltet haben, Museumsdirektor Bernd Willscheid.Anschaulich und kompetent stellte Wolfgang Thillmann sein neues Buch über Michael Thonets Stuhl Nr. 14 vor. Dieser Stuhl ist das erste massenhaft, industriell hergestellte Möbel, dessen Form vollkommen seiner Herstellungstechnik entspricht: Perfektes Design im Jahr 1859. Dieses Buch, das jetzt schon als das Standardwerk zu Thonet bezeichnet werden kann, beschreibt die Vorgeschichte dieser Design-Ikone, zeigt die alten und neuen Modelle und erläutert die verschiedenen Techniken des Biegens von Holz. Eine Vielzahl auch von Detailabbildungen stellt die unterschiedlichen Ausführungen der Thonetschen Sitzmöbel vor. Als praktisches Resultat findet sich am Ende eine Übersicht: Wie alt ist mein Thonet-Stuhl?, mit deren Hilfe es erstmals möglich ist, das Alter eines jeden Thonet-Stuhls exakt zu bestimmen.

Das Buch ist erschienen im Kerber Verlag, Bielefeld.

Der aus Brüssel stammende Kunsttischler Jean-Joseph Chapuis (1765-1864) war der erste, der Möbel in der Technik der Schichtverleimung herstellte. Er hat diese bisher meist Michael Thonet zugeschriebene „Erfindung“ damit um einige Jahrzehnte vorweggenommen. 2015 konnte ein so gefertigter Armlehnsessel von der Museums-Stiftung Krüger für die Sammlung des Roentgen-Museums erworben werden.

Wie Bernd Willscheid betonte, ist dieser Fauteuil stilistisch ein Möbel, das an die Antikenbegeisterung, ausgelöst durch Ausgrabungen beispielsweise in Pompeji und Herculaneum, Ende des 18./Anfang des 19. Jahrhunderts, erinnert. Nur durch das neue Herstellungsverfahren, die Schichtverleimung, war es Chapuis möglich, römische Metallmöbel in Holz zu imitieren: Die neue Technik garantierte trotzdem Stabilität und Haltbarkeit, wovon dieser Fauteuil nach über 200 Jahren immer noch Zeugnis gibt. Solche Sessel zählen zu der von Napoleon I. in Auftrag gegebenen Empire-Einrichtung des Schlosses Laeken bei Brüssel, dem Wohnsitz der belgischen Königsfamilie.


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