Viel Knowhow zum Schutz vor Umweltschäden

Landrat Achim Hallerbach begrüßt Angelina Zahn als neue Klimawandelanpassungsmanagerin der Neuwieder Kreisverwaltung

Der Klimawandel ist und bleibt eines der beherrschenden Themen der Zeit. Ihn soweit wie möglich aufzuhalten, ist bei der Neuwieder Kreisverwaltung seit rund einem Jahr die Sache von Klimaschutzmanagerin Janine Sieben, die vor allem den Ausbau regenerativer Energien vorantreibt. Doch egal, wie erfolgreich sie mit ihren Bemühungen auch ist: etwas ändern wird sich. Zunehmende Starkregenereignisse und anhaltende Trockenperioden zeigen überdeutlich, dass bereits ein Prozess in Gang gekommen ist.

Bei der Neuwieder Kreisverwaltung gibt es deshalb in der Stabsstelle „Klima, Energie, Umwelt“ personelle Verstärkung: Angelina Zahn kümmert sich seit Anfang März „um die Eingrenzung der Kollateralschäden“, wie sie es selbst mit einem leichten Augenzwinkern ausdrückt. Denn offiziell heißt ihr Job mit 30 aufeinanderfolgenden Buchstaben: Klimawandelanpassungsmanagerin. Ein Wort, das in keine Überschrift passt.

„Die Ahrtal-Katastrophe ist leider das beste Beispiel, dass wir mit gewissen Umweltereignissen einfach rechnen und uns darauf vorbereiten müssen. Durch Anpassung können wir die Folgen zumindest lindern“, sagt Landrat Achim Hallerbach, der sich daher freut, „für diese Aufgabe eine engagierte junge Frau aus der Region mit viel Knowhow gewonnen zu haben“.

Foto: Landrat Achim Hallerbach begrüßt Angelina Zahn als neue Klimawandelanpas-sungsmanagerin des Kreis Neuwied. Sie wird künftig mit Klimaschutzmanagerin Janine Sieben in der Stabsstelle „Klima, Energie, Umwelt“ zusammenarbeiten. Foto: Kreisverwaltung Neuwied/Ulf SteffenfausewehAngelina Zahn ist 26 Jahre alt, hat am Neuwieder RWG ihr Abitur erfolgreich bestanden und an der Uni Koblenz Bio-Geo-Wissenschaften studiert. Ihre Master-Arbeit hat sie vor Kurzem abgegeben und hofft jetzt – nach der Theorie – bei der Kreisverwaltung „wirklich praktisch etwas verändern zu können“.

Als Beispiel nennt sie das Thema Begrünungen. „Auch in zehn Jahren wollen alte Menschen noch draußen spazieren gehen. Aber ohne Beschattung wird das gefährlich. Schon in den vergangenen zehn Jahren ist die Zahl der Hitzetoten angestiegen, es kommt auch vermehrt zu Arbeitsausfällen, zum Beispiel auf Baustellen. Die Trends sind erschreckend. Da müssen wir etwas unternehmen“, führt sie aus.



Davon unabhängig hat Angelina Zahn als Klimawandelanpassungsmanagerin des Kreises Neuwied zunächst drei Hauptaufgabenfelder:

  1. Schutz der Gewässer/Bäche/Flüsse. „Die Flüsse müssen mehr Raum bekommen“, sagt sie. Auch müsse dafür Sorge getragen werden, dass Wasser an den richtigen Stellen versickern kann. Das mildert zum einen Starkregenereignisse, sorgt aber auch dafür, dass eine Grundwasserneubildung stattfinden kann. Auch Bäume sollen in die Lage versetzt werden, mehr Wasser halten zu können. „Da müssen zahlreiche Maßnahmen erarbeitet werden. Viele Verbandsgemeinden sind hier auch schon auf dem Weg. Ich will helfen, dass das Thema ganzheitlich gedacht wird und dass Synergien genutzt werden“, berichtet sie.
  2. Sensibilisierung von nachhaltiger Produktion und nachhaltigem Konsum: Hier geht es laut Angelina Zahn vor allem um Bildungsmaßnahmen, zum Beispiel Projektwochen an Schulen. „Nur der aufgeklärte Bürger kann Einfluss nehmen auf seinen biologischen Fußabdruck“, sagt sie und berichtet, dass sie vor allem bei jungen Leuten ansetzen möchte.
  3. „Leben am Land“: Hier geht es um den Schutz von Ökosystemen, von Biodiversität, auch um die nachhaltige Bewirtschaftung der Wälder und Pflanzungen von Blumenwiesen für Insekten. Landwirte sollen bei Informationsveranstaltungen Hilfen bekommen, wie sie sich dem Klimawandel anpassen können. 

Bleibt darüber hinaus noch Kapazität, will sich Angelina Zahn auch um die Themen „Gesundheit und Wohlergehen im Alter“ sowie „Nachhaltige Städte und Gemeinden“ kümmern.

In den kommenden beiden Jahren wird sie zunächst ein Anpassungskonzept für den Kreis Neuwied schreiben, das einen klaren Maßnahmenkatalog enthält. Die dann folgenden drei Jahre gelten der Umsetzung.

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