Mann und Männlichkeit – wie aus Jungen Männer werden

Die Fortbildungsreihe „Know How“ der Kreisjugendpflege für Vertreterinnen und Vertreter der Jugendhilfe widmete sich dem Thema der Männlichkeit und dem Mann-sein in der heutigen Zeit.

Wann ist der Mann ein Mann? fragte 1984 schon Herbert Grönemeyer in einem Lied und die Beantwortung sei nicht einfacher geworden in Zeiten von Social Media und Influencer, stellte gleich zu Beginn der Fortbildung Franlin Toma von der Kreisjugendpflege Neuwied fest. Nahezu alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer berichteten aus der täglichen Arbeit, dass gerade Jungen häufig massive Anpassungsprobleme in der Schule oder der Familie hätten, unkontrolliert aggressiv auf ihre Umwelt reagieren doch gleichzeitig auch eine große Verunsicherung ausstrahlen würden.

Foto: Getestet, geimpft, genesen waren die Voraussetzungen für die Teilnahme an der ersten in Präsenz veranstalteten Fortbildung der Kreisjugendpflege und Gleichstellungsstelle des Landkreises Neuwied zum Thema „Mann und Männlichkeit“.  Der Referent, Darius Dahlmann, Heilpraktiker (Psychotherapie) stellte zunächst drei Erklärungsansätze über die Persönlichkeitsentwicklung dar: aus der Psychoanalyse, der Bindungstheorie und Bioenergetik. Dabei betonte er, dass die Komplexität des heutigen Menschen mehr als nur eine Theorierichtung brauche, um menschliches Verhalten und damit auch männliches Verhalten zu verstehen.

Allen Theorien sei gemeinsam, das Sicherheit bezogen auf die Befriedigung der Bedürfnisse nach Nähe, Geborgenheit, Geschlechtlichkeit und Liebe, aber auch nach Distanz und Unabhängigkeit zentral für die Persönlichkeitsentwicklung seien.

Konsens sei auch, dass die ersten Lebensjahre entscheidend seien, so gehen die Theorien davon aus, das mit dem 6. / 7. Lebensjahr der Charakter ausgebildet sei. Gleichzeitig sei das Männerbild in der heutigen Zeit vielfältiger denn je. Der ehemals starke Mann als Beschützer, Ernährer der Familie und Bestimmer müsse heute zusätzlich viele vermeintlich weibliche Eigenschaften, wie Verständnis und Zärtlichkeit etc. haben, was oft zu Verunsicherungen oder gar Überforderung führe, auch weil nicht selten positive Vorbilder fehlten.

„Aus dem kleinen Klassentyrann wird nicht selten der mächtige Familientyrann. Das Ergebnis kennen wir als toxische Männlichkeit und Gewalt in engen sozialen Beziehungen“, so die Gleichstellungsbeauftragte des Landkreise Neuwied, Doris Eyl-Müller „die Befähigung Konflikte gewaltfrei zu regeln, die Befriedigung eigener Bedürfnisse im sozialen Umfeld auszuloten, seinen Mitmenschen emphatisch gegenüber zu treten, kann auch noch spät im Leben erlernt werden, die Frage ist, ob man das will und die Verantwortung für sein Fehlverhalten übernimmt“.

Eine der nächsten „Know-How“-Fortbildungen wird sich mit pädagogischen Konzepten für die Arbeit mit Jungen befassen.

Zudem veranstaltet der Runde Tisch gegen Gewalt gegen Frauen im Rahmen des Rheinland-Pfälzischen Interventionsprojektes gegen Gewalt in engen sozialen Beziehungen am 17. November eine Online-Fortbildung zum Thema „Gewaltmotivationen“, Beginn 14.00 Uhr.

Anmeldung unter: doris.eylmueller@kreis-neuwied.de oder Tel.: 02631 803 410.

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