Der Neuwieder Kreistag stellt sich an die Seite der Landwirte. Mit großer Mehrheit hat er eine von der FDP-Fraktion eingebrachte Resolution des Bauern- und Winzerverbandes Rheinland-Nassau verabschiedet, die sich gegen ein Verbot von Pflanzenschutzmitteln in Schutzgebieten ausspricht. CDU, SPD, FDP, FWG und AfD stimmten geschlossen dafür, gegen die Resolution votierten die Fraktionen von Grünen und Linken.
Wie Ulrich Schreiber als FDP-Fraktionssprecher und
gleichzeitig Bezirks-Vorsitzender des
Bauern- und Winzerverband ausführte, befürchten viele Landwirte, dass
nach den vorliegenden Plänen der EU-Kommission Pflanzenschutzmaßnahmen in einer
Vielzahl von Schutzgebieten stark eingeschränkt oder auch ganz verboten werden.
Dies würde erhebliche Einschränkungen bei der Erzeugung von Lebensmitteln,
erneuerbaren Energien und nachwachsenden Rohstoffen bedeuten. „Die
Landwirtschaft teilt das Ziel eines möglichst sparsamen Umgangs mit
Pflanzenschutzmitteln, allerdings schütten die vorliegenden Pläne das Kind mit
dem Bade aus. Sie sind weder fachlich nachvollziehbar, noch verhältnismäßig“,
machte Schreiber deutlich. Er führte weiter aus, dass im Westerwald von den
befürchteten Totalverboten viele landwirtschaftliche bedeutsame Stellen
betroffen wären, im Kreis Neuwied zum Beispiel das Engerser Feld und der
Naturpark Rhein-Westerwald.
Landrat Achim Hallerbach warb für eine möglichst breite Zustimmung zur Resolution und ergänzte, dass auch die rheinland-pfälzische Landwirtschaftsministerin Daniela Schmitt deren Inhalt teilt. „Erhalt und Weiterentwicklung unserer landwirtschaftlichen Produktion sollten unser aller Ziel sein. Die Landwirtschaft hat es ohnehin schon schwer genug“, kommentierte er.