Landrat Achim Hallerbach begrüßte die Festgäste im voll besetzten Saal des Museums. Hierunter befanden sich viele Persönlichkeiten und Wegbegleiter des Museums, neben der früheren Museumsdirektorin Rosemarie Schütz vor allem Martin Schleier, ein Nachfahre des Neuwieder Landrates Dr. Kurt von Elbe, der während seiner Amtszeit den Weg für den 1911 gegründeten Verein für Heimatpflege und Altertumskunde ebnete, aus dem dann die Weichen zum Bau eines Museums in Neuwied gestellt wurden.
In seinem Vortrag zur Geschichte des Roentgen-Museums führte Landrat Hallerbach auf, dass am 9. Juni 1928 das Roentgen-Museum als Kreismuseum in einem nach Plänen der Kölner Architekten Mattar und Scheler eigens hierfür neu errichteten Gebäude eröffnet wurde. Archäologische Funde von der Altsteinzeit bis zur fränkischen Zeit seien ursprünglich der Grundstock des Museums gewesen, bis das Museum sich zum Roentgen-Museum mit in einfühlsam gestalteten Räumen präsentierten Möbeln von Abraham und David Roentgen, den bedeutendsten Möbelkünstlern des 18. Jahrhunderts, entwickelte. Die Uhren der Neuwieder Uhrmacherfamilie Kinzing sowie eine Dokumentation zum Wirken des bedeutenden Genossenschaftsgründers Friedrich Wilhelm Raiffeisen in Neuwied ergänzen den Sammlungsschwerpunkt. Heute könne das Roentgen-Museum mit seiner international bedeutenden Sammlung, die durch zahlreiche Neuerwerbungen, Stiftungen und Leihgaben aus öffentlichem und privatem Besitz ständig erweitert werde, als ein kulturelles Highlight und besonderer Anziehungspunkt am Mittelrhein bezeichnet werden. Es biete einen beeindruckenden Rahmen auch für Sonderausstellungen von überragender Bedeutung, für Vorträge, Lesungen und Konzerte.
Zum Schluss seines Vortrages verwies Landrat Hallerbach auch auf das neue Heimat-Jahrbuch des Landkreises und vor allem auf den als limitierte Ausgabe zum Museumsjubiläum herausgegebenen Kunstkalender „Abraham und David Roentgen – Neuwieder Möbel für Europa“, der zu einem günstigen Preis im Roentgen-Museum erhältlich ist.
Bevor die vielen Festgäste sich weiter der Klaviermusik von Mariann Backa mit Kompositionen aus den 20er Jahren widmeten und an einem anschließenden Empfang sowie einer Führung durch die aktuelle Sonderausstellung widmeten, kündigte Landrat Hallerbach einen „Überraschungsgast“ an: Museumsdirektor Bernd Willscheid verkleidet als Freiherr August Josef Ludwig von Wackerbarth. In betont schauspielerischer Art trug er die schriftlich niedergeschriebenen Eindrücke dieses Adligen vor, der 1791 die Stadt Neuwied und auch die Roentgen-Manufaktur besucht hatte, und verglich diese teils mit den heutigen Gegebenheiten.
Wieder in der Rolle des Museumsleiters bedankte sich Bernd Willscheid bei allen Beteiligten der Festveranstaltung sowie den Wegbegleitern des Roentgen-Museums und lud zu den noch folgenden Vorträgen und Führungen anlässlich des Jubiläums ein.
Vortragsreihe – Lesung - Führung:
Dienstag, 23.10.2018, 18.30 Uhr
Lesung aus dem Kunstkrimi „Der König von Burgund“, indem ein Roentgenmöbel eine Hauptrolle spielt
Dr. Helmut Orpel
Donnerstag, 25.10.2018, 18.30 Uhr
Der Landkreis Neuwied in Gemälden und Zeichnungen
Bernd Willscheid
Sonntag, 28.10.2108, 14.30 Uhr
Führung durch die Roentgen-und Kinzing-Sammlung
Bernd Willscheid
Roentgen-Museum Neuwied, Raiffeisenplatz 1a , 56564 Neuwied, Tel.: 02631 – 803 379, www.roentgen-museum-neuwied.de