Vortrag anlässlich des 200jährigen Bestehens des Landkreises Neuwied im Roentgen-Museum: „Preußischer Adler und Wiedischer Pfau“

Die Geschicke des Landkreises Neuwied standen im Vordergrund der Vortragsveranstaltung zum „Preußischen Adler und Wiedischen Pfau“ anlässlich des 200jährigen Bestehens des Landkreises Neuwied im Festsaal des Roentgen-Museums Neuwied.

(v.l.n.r.) Museumsleiter Bernd Willscheid, Kreisarchivar Joachim Brauß und Landrat Rainer Kaul mit den bisherigen Publikationen, das Heimatjahrbuch 2016, die Kataloge zur Fotoausstellung im Kreishaus und den Gemälden und Zeichnungen im Roentgen-Museum.Referent und Kreisarchivar Joachim Brauß, zuständig auch für die Archivierung der Akten in den Verbandsgemeinden Dierdorf, Waldbreitbach, Unkel Puderbach, Asbach, Bad Hönningen und Rengsdorf, stellte das Wirken der beiden ersten Landräte Carl von Gärtner und Freiherr Philipp von Hilgers dar und vermittelte Einblicke in die Entwicklung der Politik- und Wirtschaftsstrukturen des Kreis Neuwied in den folgenden 200 Jahren.

Zuvor konnte Landrat Rainer Kaul die zahlreichen Gäste im Festsaal des Museums begrüßen und über die bereits durchgeführten Jubiläumsveranstaltungen und erschienenen Publikationen berichten, an denen Joachim Brauß als Archivar mitwirkte.

Dabei betonte er, dass es ein Glück sei, mit Herrn Brauß einen qualifizierten Mitarbeiter gewonnen zu haben, der bereit sei, sich auf das Kooperationsprojekt mit den Verbandsgemeinden einzulassen.                                                                                                                

Sehr fundiert stellte Brauß die Entstehung des Landkreises Neuwied vor: Am 14. Mai 1816 waren die Landkreise im preußischen Regierungsbezirk Koblenz, so auch in Neuwied und in Linz, eingerichtet worden. Im Jahr zuvor hatte der Wiener Kongress stattgefunden und nach der Niederlage von Napoleon war Europa neu geordnet worden. Das Rheinland war preußisch geworden. Der neu eingerichtete, aus den Gebieten der ehemaligen Grafschaft Wied bestehende Landkreis Neuwied, bildete aber eine Besonderheit: Ihre Souveränität hatten die Fürsten zu Wied bereits 1806 verloren, da sie dem von Napoleon eingerichteten Rheinbund nicht beigetreten waren. Auch nach dem Wiener Kongress erhielten sie ihre Regierungsbefugnisse nicht zurück. Nach langen Verhandlungen wurden sie mit der Übertragung einer Reihe von Regierungsrechten  Preußens entschädigt. So gab es in Neuwied eine Zeit lang gleichzeitig den preußischen Landrat und die fürstlich wiedische Regierung, die aber 1848 aus finanziellen Gründen auf ihre Rechte verzichtete und diese dem Landrat übergab. Eine weitere Besonderheit für den heutigen Landkreis war die Einrichtung des kleinen Landkreises Linz, der aber schon 1822 aufgelöst und an Neuwied angegliedert wurde.

Die Vortragsbesucher hatten nach Ende der Veranstaltung noch die Möglichkeit, die Ausstellung „Der Landkreis Neuwied – Gemälde und Zeichnungen aus 200 Jahren“  im Roentgen-Museum zu besichtigen.

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