Was tun bei Kau- und Schluckstörungen? - Ernährung im Alter und bei Krankheit war Thema

Ernährung im Alter und bei Krankheit – Was tun bei Kau- und Schluckstörungen? Dies war die Frage, welche von den sehr fachkundigen Referenten aus verschiedenen Blickwinkeln betrachtet und erläutert wurde. Die DRK Kamillus Klinik Asbach hatte in Kooperation mit der Gesundheitsförderung der Kreisverwaltung Neuwied zu einer Informationsveranstaltung eingeladen. Achim Hallerbach, 1. Kreisbeigeordneter und Gesundheitsdezernent begrüßte das Publikum, das sowohl aus Fachkräften von Pflegediensten und Altenheimen bestand, wie auch aus Betroffenen und ihren Angehörigen.

Foto: Ernährung im Alter und bei Krankheit – Was tun bei Kau- und Schluckstörungen? Fachreferenten informierten eine interessierte Zuhörerschaft in der DRK Kamillus Klinik Asbach: (v.l.n.r.) Linguistin Dr. Monika Weber-Hellwig, 1. Kreisbeigeordneter Achim Hallerbach, Chefarzt Dr. Dieter Pöhlau, Rita Hoffmann-Roth, Linguistin Andrea Fauck, Oberin Schwester Gabriela und Küchenleiterin Birgit Merkelbach.Zunächst konzentrierte sich Dr. Dieter Pöhlau, Chefarzt der Neurologischen Abteilung und Geriater auf die Ernährung im Alter. Auf diese sollten ältere Menschen besonders achten, denn obwohl ihr Grundumsatz und damit der Kalorienbedarf sinkt, bleibt der Bedarf an Vitaminen und Mineralstoffen gleich oder erhöht sich bei Erkrankungen sogar noch. Da bei Erkrankung auch häufig der Appetit und der Durst zurückgehen und immer weniger gegessen und getrunken wird, kann dies schnell zu einer Mangelernährung führen, welche sowohl die Genesungschancen wie auch viele andere körperlichen Prozesse negativ beeinflusst. Auch eine Gewichtsabnahme im Alter ist eher schädlich, da nicht die Fettreserven sondern die Muskelmasse reduziert wird. Dies wiederum erhöht das Sturzrisiko mit der Gefahr von Knochenbrüchen.

Ein oft wenig beachtetes Problem ist häufig für eine Fehlernährung ursächlich. Kau und Schluckstörungen können auf Dauer zu einer Mangelernährung mit weitreichenden Folgen für die Betroffenen führen. Wie man diese diagnostizieren und behandeln kann, stellten die klinischen Linguistinnen Dr. Monika Weber-Hellwig und Andrea Fauck in ihrem Vortrag eindrucksvoll vor. Sie erklärten anhand von Videosequenzen eine endoskopische Untersuchungsmethode (FEES) die bisher nur in wenigen Kliniken eingesetzt wird. Im Rahmen dieser Untersuchung wird auch geklärt, welche Konsistenz eine Speise haben muss, damit der Patient sie schlucken kann.

Darauf baute der Vortrag Küchenleitung und Diätassistentin der Kamillus Klinik, Birgit Merkelbach auf. Sie erklärte die Möglichkeiten, Speisen und Getränke stufenweise anzudicken und damit für Patienten mit Kau- und Schluckstörungen essbar zu machen. Am Ende der Veranstaltung gab es verschiedene Kostproben der Küche die zeigten, wie Schluckkost optisch ansprechend und geschmackvoll zubereitet werden kann.

Die Teilnehmer probierten zunächst vorsichtig das vielfältige Angebot. Sie zeigten sich dann jedoch überzeugt und überrascht von den Möglichkeiten, wie man Schluckkost statt pürierten Einheitsbrei auch zu Hause zubereiten kann.

„Dies hilft, die Situation der Erkrankten zu verbessern, denn für die Betroffenen ist neben der Erhaltung der körperlichen Kraft die Erhaltung oder Wiederherstellung der Lebensqualität und der Freude am Essen sehr wichtig“, erläuterte Rita Hoffmann-Roth vom Gesundheitsamt Neuwied.

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