Temperaturen bis 700 Grad - 19. & 20. März 2016 - Feuerwehren im Kreis Neuwied trainieren im Brandcontainer

Am vergangenen Wochenende wurden über 130 Frauen und Männer der Feuerwehren aus dem Kreis Neuwied in Taktik und Vorgehen im Innenangriff ausgebildet. Höhepunkt war die praktische Umsetzung im Brandcontainer bei extremen Temperaturen.

 Foto: Das Ventil einer brennenden Gasflasche wird zugedreht. (Foto M.Lemgen)„Besonders für die rund 80 frisch ausgebildeten Atemschutzgeräteträger bietet dieses Wochenende eine wertvolle Lehrstunde, denn im realen Einsatz zählt jede Sekunde und die Handgriffe müssen sitzen“, erklärt Mario Piovesan, der gerade als Ausbilder mit einem Trupp im Brandcontainer war. „Hier haben die Teilnehmer die Möglichkeit sich auf solche Situationen vorzubereiten und das richtige Vorgehen und den sicheren Umgang mit dem Hohlstrahlrohr zu trainieren“, fügt Ausbilderkollege Stephan Schneider hinzu.

 Nach einer kurzen Unterweisung starten die Trupps Richtung Brandcontainer. Eine Treppe führt zu einem simulierten Kellerbrand. Am unteren Treppenabsatz ist bereits die erste Herausforderung zu meistern: Öffnung der Tür und Rauchgaskühlung. Dies ist nur in Absprache und Teamarbeit möglich. Während der Truppführer die Tür öffnet muss der Strahlrohrführer mehrere Wasserstöße in die Rauchschicht unter die Decke geben. Sofort wird die Tür wieder geschlossen. Nach dreimaliger Wiederholung der Rauchgaskühlung wird in den Brandraum vorgegangen.

Im Inneren warten weitere Aufgaben auf die Teilnehmer. Ein brennendes Fass muss gelöscht werden, ohne die brennende Flüssigkeit im Raum zu verteilen. Eine brennende Druckgasflasche muss gekühlt und verschlossen werden und beim Öffnen der Klappe eines brennenden Motors schlagen kurzzeitig Flammen gegen den Körper. „Bei der letzten Übung ist auch wichtig, dass die Einsatzkräfte lernen ihrer Schutzkleidung zu vertrauen“, erklärt Ausbilder Achim Schneider.

Abschließend wird das Auge der Einsatzkräfte geschult. Bei einer unvollständigen Verbrennung bilden sich Pyrolysegase, diese sammeln sich unter der Decke. Für die Einsatzkräfte werden sogenannte Feuerzungen sichtbar, ein Anzeichen für die Gefahr einer Rauchgasdurchzündung.

 Nach rund 20 Minuten sind alle Übungsszenerien abgearbeitet und die Teilnehmer kommen sichtlich erschöpft, aber mit dem guten Gefühl für den Ernstfall richtig vorbereitet zu sein, aus dem Container.

Doch auch von den Ausbildern wird einiges abverlangt, denn sie begleiten die Trupps in den heißen Brandcontainer. Im Laufe des Tages führt jeder Ausbilder mehrere Trupps durch den Container. Wichtig sind hierbei insbesondere der Ausgleich des Flüssigkeitsverlustes und ausreichende Regenerationspausen. Das eingespielte Ausbilderteam führt dieses Training bereits im fünften Jahr in Folge durch und die Teilnehmerzahlen steigen stetig. „Ich bin froh, dass wir den Einsatzkräften jedes Jahr solch eine perfekte Möglichkeit bieten können sich auf den Ernstfall vorzubereiten“, freut sich Kreisfeuerwehrinspekteur Werner Böcking und dankt den Ausbildern für ihren Einsatz.

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