Arbeitskreis der Pflegestützpunkte aus Stadt und Landkreis Neuwied befasst sich mit dem Thema Gewalt und Hilfeangeboten für Betroffene.

Zum Thema häusliche Gewalt hatten die Pflegestützpunkte die Gleichstellungsbeauftragte des Landkreises Doris Eyl-Müller nach Asbach eingeladen. Um den Lebensabend im häuslichen Umfeld zu verbringen – was sicherlich der Wunsch vieler Menschen ist – ist es notwendig die Vielzahl von Unterstützungsmöglichkeiten zu kennen. Denn Pflegebedürftigkeit und auch die Übernahme von Pflegeverantwortung stellen Menschen vor große Herausforderungen. Den fünf Pflegestützpunkten im Landkreis und der Stadt Neuwied kommt hierbei die zentrale Bedeutung der Beratung zu. Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen der Pflegestützpunkte sind nach den Pflegediensten häufig die ersten Ansprechpartner für Gepflegte und Pflegende.

Aber bei aller Unterstützung kann der realisierte Wunsch zum Alptraum werden. Ein Alptraum für Gepflegte, aber auch für Pflegende.

Foto: Der Arbeitskreis der Pflegestützpunkte aus Stadt und Landkreis Neuwied befasst sich bei der letzten Sitzung mit dem Thema Gewalt und Hilfeangeboten für Betroffene. (v.l.n.r.): Doris Eyl-Müller, Bettina Höcker, Gerhild Schranz, Achim Krokowski, Ursula Müller, Sandra Mette, Jens Arbeiter, Ilhana Rascic-Durdzic, Doris Flick.Doris Eyl-Müller informierte über den Runden Tisch Rhein-Westerwald im Rahmen des Rheinland-Pfälzischen Interventionsprojektes gegen Gewalt in engen sozialen Beziehungen und die damit verbunden Möglichkeiten an Fachtagungen teilzunehmen oder die Beratung der Interventionsstelle Neuwied in Anspruch zu nehmen.

„Einerseits können durch Erkrankungen wie z.B. Demenz sich Charaktere verändern. Herausforderndes Verhalten kann auftreten, das der gesunde Mensch nie an den Tag gelegt hätte. Andererseits können Pflegende auch überfordert sein und mit Aggressionen reagieren“, fasst Doris Eyl-Müller das Ergebnis einer Fachtagung des Runden Tisches zusammen. Zudem könnten Konflikte aus früheren Familienphasen das Pflegeverhältnis nachhaltig beeinflussen. Erschwerend käme hinzu, dass die häusliche Pflege in einem sehr privaten und damit abgeschotteten Raum stattfände und sich damit dem öffentlichen Blick entzöge.

Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Arbeitskreises bestätigten, dass Gewalt in der Pflege für sie in den Beratungen immer wieder ein Thema ist. Dabei geht es häufig eher um psychische Gewalt als um körperliche Auseinandersetzungen. Sie verständigten sich darauf in einer der nächsten Treffen Möglichkeiten der Sensibilisierung der Öffentlichkeit für das Thema zu erarbeiten. Als eine der ersten Ideen war die Anregung das Thema in den Seniorenwegweiser des Kreises einzufügen oder einen Flyer zum Thema zu erstellen.

Im weiteren Verlauf der Sitzung wurden verschiedene fachliche Informationen ausgetauscht. Es wurden technische Hilfsmittel und Notrufsysteme vorgestellt, mit deren Hilfe es Menschen ermöglicht werden soll, möglichst lange selbständig im gewohnten Umfeld zu bleiben. Schließlich wurden die ersten Planungen für Veranstaltungen der Pflegestützpunkte im kommenden Jahr besprochen.

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