Kitas im Kreis - Entlastung von Verwaltungsaufgaben dringend nötig

„Mehr Leitungszeit für mehr Aufgaben ist genauso erforderlich wie eine Entlastung von reinen Verwaltungstätigkeiten“. So lautet eines der Ergebnisse einer Studie, die das „Institut für Bildung, Erziehung und Betreuung in der Kindheit Rheinland-Pfalz“ (IBEB) bei den Kita-Leitungen im Kreis Neuwied durchgeführt hat und nun dem Kreisjugendhilfeausschuss von Professor Armin Schneider vorgestellt wurde.

Initiiert hatte das Kreisjugendamt die Studie vor dem Hintergrund der Kita-Praxis, wonach die Leitung einer Kindertagesstätte im Rahmen der dafür eingeräumten Zeitbudgets kaum noch leistbar scheint. Der Landesrechnungshof, der die sogenannte Leitungsfreistellung im Kreisjugendamtsbezirk ausführlich in den Blick genommen hatte, kam indes zu einem anderen Ergebnis. Er hatte dem Kreis aufgegeben, strikt auf eine reduzierte Leitungsfreistellung vergangener Jahre einzuhalten und darauf zurückzuführen. 

Foto: Professor Armin Schneider vom IBEB präsentiert dem Kreis Neuwied die von ihm durchgeführte Studie zur Leitungsfreistellung in Kindertagesstätten und überreicht sie Landrat Achim Hallerbach (links) und dem Kreisjugendamtsleiter Jürgen Ulrich (rechts).„Gefühlt entsprechen die Zeitanteile, die Kita-Leitungen für die Wahrnehmung von Leitungsaufgaben zur Verfügung stehen, längst nicht mehr den heutigen Anforderungen“, beschreibt Landrat Achim Hallerbach die Intention für die Studie; und ergänzt: „Mit der wissenschaftlichen Unterstützung durch das IBEB können wir nunmehr sozusagen den Beweis antreten, dass die Schere zwischen den Anforderungen an Leitung und den dafür zugemessenen Zeitanteilen deutlich auseinandergeht.“ 

Deren Aufgaben, so eines der Ergebnisse aus der Studie, haben in den vergangenen Jahren nicht nur nach Quantität und Qualität spürbar zugenommen. Leitungszeit ist immer häufiger belegt mit administrativen Aufgaben im engeren und weiteren Sinne - Zeit, die für die pädagogische Arbeit an und mit dem Kind fehlt. 

„Wir halten es deshalb für ein wichtiges Qualitätsmerkmal der Erziehungs- und Bildungsarbeit in den Kindertagesstätten, wenn wir die Schlüsselposition der Leitung noch einmal besonders ins Zentrum der Aufmerksamkeit rücken“, führt Landrat Achim Hallerbach aus. 

Der Landrat hat die Studie deshalb auch umgehend an Bildungsministerin Dr. Stefanie Hubig und die Kommunalen Spitzenverbände weitergegeben. „Wir erwarten dringend, dass die Ergebnisse der Studie im Rahmen der anstehenden Novellierung des Kita-Gesetzes in den Blick genommen werden – insbesondere hinsichtlich der Festlegung eines angemessenen Rahmens für die Würdigung von Leitungsaufgaben und einer deutlichen Entlastung der Leitungen von administrativen Aufgaben“, bringt der Landrat die Erwartung des Landkreises auf den Punkt.

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