Bis 2022 wird fast die Hälfte der Ärzte in den Ruhestand gehen - Hallerbach fordert Maßnahmenpaket zur Sicherung der Patientenversorgung

„Bis 2022 wird fast die Hälfte der Ärzte in den Ruhestand gehen. Bereits jetzt schon ist absehbar, dass viele dieser Ärzte keine jungen Kollegen als Nachfolger finden“, sorgt sich der Neuwieder Landrat Achim Hallerbach und fordert dringend gemeinsame Lösungsansätze.

Die Ausbildung künftiger Mediziner ist verbunden mit langen Ausbildungszeiten, so dass die schon bald entstehende Lücke so schnell gar nicht geschlossen werden könne, betont Hallerbach weiter. Deshalb müsse es schnellstmöglich ein Maßnahmenpaket zur Sicherung der Patientenversorgung geben, an dem die Kassenärztliche Vereinigung, Universitäten, Kommunal- und Landespolitik und Ärzte mitwirken. 

Einen Lösungsansatz sieht Hallerbach beispielsweise in der  Erhöhung der Zahl der Studienplätze im Bereich Humanmedizin. Dies sei nur durch eine Erhöhung weit über dem von der Landesregierung geplanten Maß zu erzielen. Hier räche es sich, dass das Land zu lange eine ablehnende Haltung eingenommen hat, welche Rheinland-Pfalz bezogen auf die Einwohnerzahl die zweitniedrigste Zahl humanmedizinischer Studienplätze beschert hätte. 

„Ich fordere hier deutlich mehr Engagement der rheinland-pfälzischen Landesregierung. Unser Land ist stark ländlich geprägt und wir können und dürfen nicht einfach hinnehmen, dass dieses Profil aufs Spiel gesetzt wird indem wichtige infrastrukturelle Fragen nicht mit dem nötigen Nachdruck angepackt werden“, betont Landrat Achim Hallerbach. 

Hallerbach unterstützt auch die Forderung der rheinland-pfälzischen CDU, welche nicht nur mehr Studienplätze fordert sondern auch die Erleichterung des Zugangs zum Medizinstudium und die Einführung einer Landarztquote verbunden mit dem Abbau von Bürokratie sowie die Förderung neuer Praxismodelle und auch der Telemedizin. 

Auch wenn der Landkreis keine direkte Zuständigkeit besitze, so werde sich Landrat Achim Hallerbach in Zusammenarbeit mit Prof. Dr. Wolfgang Goetzke vom Vorstand der Gesundheitsregion KölnBonn e.V. weitere Überlegungen für den Landkreis Neuwied angehen. Angestrebt ist unter anderem, alle Beteiligten im Feld in einen sogenannten „Gesundheitsdiskurs“ einzubinden und frühzeitig zu beteiligen. Ergänzt werden könnten die Maßnahmen im Landkreis Neuwied unter anderem durch Projekte wie den Aufbau eines „Telekonsiliarischen Zentrums“ mit dem Universitätsklinikum Bonn. „Weitere Schwerpunkte sind unter anderem Telemedizin, E-Health, Telemonitoring für Herzinsuffizienzpatienten“, so Achim Hallerbach.

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