Das diesjährige Motto des beliebten Denkmaltages „Modern(e): Umbrüche in Kunst und Architektur“ ist v.a. der baulichen Moderne geschuldet, der aus dem Werkbund 1919 hervorgegangenen Entwicklung des Bauhauses, die deutschlandweit zwar zahlreiche bauliche Zeugnisse vorhält, im Kreis Neuwied jedoch kaum vertreten ist.
Anders verhält es sich mit der etwa zeitgleich sich einstellenden „Reformarchitektur“, auch „Heimats(schutz)stil“ genannt. Unter Adaption historischer Bauformen – wie etwa des Barock oder Klassizismus – wurden bekannte Stilelemente übernommen, jedoch modern interpretiert, vornehmlich in der inneren Raumnutzung. Zwischen den beiden Weltkriegen entstanden zahlreiche Wohnhäuser Siedlungen, Villen, Geschäftshäuser etc., die heute noch von dieser Bauweise künden.
Herausragende Architekten in und um Neuwied bzw. Linz waren das Architektenduo Mattar & Scheler sowie Curt Karl Rüschhoff. Ersteren ist eine interessante Fotoausstellung in Linz gewidmet, mit der auch eine Führung zum Verwaltungsgebäude der Basalt AG einhergeht, sowie die Vorstellung des ebenfalls von diesen geplanten Roentgen-Museums in Neuwied.
Aus den übrigen 16 Lokalitäten, die an diesem Tag der Öffentlichkeit offen stehen, haben der 1. Kreisbeigeordnete Michael Mahlert zusammen mit Kreisdenkmalpfleger Dr. Reinhard Lahr exemplarisch ein Objekt innerhalb der Stadt und eines auf Kreisebene besucht.
So führte sie Kristine Baumgart in der Bundesfachschule des Lebensmittelhandels nicht nur durch 150 Jahre Schulgeschichte der Zinzendorfschule, sondern „entführte“ sie im Escape-Room unter dem Motto „4 Tage später war er tot. Was passierte 1917 in der Zinzendorfschule?“ auf Spurensuche zum plötzlichen Todesfall des einstigen Direktors der damaligen Mädchenanstalt Ernst Heinrich Gammert.
Die Besucher erwartet am 8. September im Dachgeschoss des Hauses also eine extra spannende Story …
Im schönen Niederbreitbach begrüßten die Aktiven des Fördervereins Dorfmuseum e.V. sowie Ortsbürgermeisterin Susanne Hardt den Besuch aus Neuwied.
Erster Vorsitzender Norbert Hess zeigte alle Räume des kleinen Freilichtmuseums und ließ dann am eingedeckten Mittagstisch in der guten Stube Platz nehmen. Beindruckt von den vielen Exponaten versprach Michael Mahlert am 8. September wieder vorbeizuschauen, wenn bei gewohnt zahlreichem Publikum im Backes Brot und vielerlei Blechkuchen abgebacken und verköstigt werden.
Hier finden Sie Liste mit
den geöffneten Denkmälern im Kreis Neuwied