Reihe: Klimawandelanpassung im Landkreis Neuwied - Weinbergsbegrünung als Beitrag zur Biodiversität

Unter dem Motto „Wenn an vielen kleinen Orten, viele Menschen viele kleine positive Dinge tun, wird sich das Angesicht unserer Erde zum Positiven verändern“, lud Gabi Schäfer von der Stabsstelle Umwelt, Energie und Klima der Kreisverwaltung Neuwied zu einer Informationsveranstaltung für alle Winzer im Kreis Neuwied ein. Landrat Achim Hallerbach freute sich über den Zuspruch der Winzer, die der Einladung in die Jugendherberge Leutesdorf gefolgt waren.

Landrat Achim Hallerbach hob in seiner Einführung die bedeutende Rolle der Winzer für den wichtigen Kultur- und Landschaftsraum Mittelrhein hervor. Eine weinbauwirtschaftliche Nutzung der Steilhänge, gepaart mit Maßnahmen zur Stärkung der Biodiversität, betonen das „Gesicht des Mittelrheintals“ und sei ein unverzichtbares Landschaftselement. „Auch unsere Winzer sind wichtige Kultur- und Landschaftspfleger. Der schleichende Klimawandel stellt Anforderungen an die Rebsorten der Zukunft und Fragen bezüglich der Biodiversität“, so Landrat Hallerbach.

Foto: Unter dem Motto „Wenn an vielen kleinen Orten, viele Menschen viele kleine positive Dinge tun, wird sich das Angesicht unserer Erde zum Positiven verändern“, lud die Kreisverwaltung Neuwied zu einer Informationsveranstaltung ein. Landrat Achim Hallerbach freute sich über den Zuspruch der Winzer, die der Einladung in die Jugendherberge Leutesdorf gefolgt waren.Die Veranstaltung hatte den Schwerpunkt Weinbergsbegrünung. Referentin Dr. Juliane Schmidt vom Dienstleistungszentrum Ländlicher Raum (Mosel) stellte das mit Mitteln des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft über die Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung geförderte Projekt Biodiversität in Weinbausteillagen vor. Sie erläuterte in ihrem Vortrag, Wildbienen und Insekten im Weinberg gezielt fördern, dass Grünstreifenkorridore zur Grünvernetzung wichtig sind und ein wichtiger Lebensraum für Bestäuber-Insekten darstellt.

Sie führte mit Beispielen auf, wie Winzer in ihren Weinbergen für mehr Biodiversität sorgen können und damit der Natur und Umwelt helfen. Viele Wildbienen, die in Trockenmauern ihr zu Hause finden und ihre Nahrung durch die Blüten im Weinberg erhalten, hätten Überlebenschancen, wenn z.B. nur jede zweite Rebzeile gemulcht oder sogar stattdessen gewalzt würde, so Schmidt. Landrat Achim Hallerbach betonte: „Es ist erfreulich, dass viele Winzer mit ihrem Engagement bereits einen Einstieg in die Weinbergsbegrünung realisiert haben, auch wenn sich daraus Erschwernisse für die Bearbeitung in den Steilstlagen ergeben können.“

Im Austausch bestand Einigkeit, dass die Bürger sensibilisiert werden müssen, dass die Begrünung dem Natur- und Artenschutz dient und gleichzeitig das rege Insektenleben auch als eine Augenweide für Jung und Alt darstellen kann. Es kommt auch vor, dass Winzer aufgrund einer Beschwerde aufgefordert werden innerhalb von 14 Tagen den Wegrand zu reinigen. „Was soll man nun tun?“, stellte sich die Frage aus den Reihen. Juliane Schmidt hatte einen Lösungsvorschlag parat: man könnte z.B. einen Hinweis anbringen: “Hier befindet sich Lebensraum für Insekten und Pflanzen“, um den Interessenskonflikte zu minimieren sowie Bürger und Touristen für dieses Thema zu sensibilisieren.

Im Anschluss bot sich die Möglichkeit für Ose Nielsen und Marco Brendel, das Projekt von Fair `n` green, AmBiTo (Entwicklung und Anwendung eines modularen Biodiversitäts-Toolkits für den Weinbau Deutschland) von der Hochschule Geisenheim vorzustellten. Fair and Green e.V. berät 34 Modellbetriebe aus neun Weinbauregionen bundesweit zur Förderung der Artenvielfalt. Die Hochschule Geisenheim erforscht begleitend innovative Maßnahmen zur Maßnahmen zur Förderung der Artenvielfalt. Mit einer Aufnahme erhalten die Betriebe Zugang zu regelmäßigen Projektupdates und Einladungen zu Biodiversitätsforen.

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