Internationaler Frauentag im Zeichen von Pandemie und Landtagswahlen

Seit März 1911 feiern Frauen den Internationalen Frauentag. Stand zur damaligen Zeit die Forderung des Frauenwahlrechtes im Vordergrund, richtete sich schon bald auch der Blick auf die gerechte Bezahlung oder menschenwürdige Arbeitszeiten. Unter der Federführung des Deutschen Gewerkschaftsbundes nutzen auch in Neuwied Frauen- und Hilfsorganisationen sowie Frauenvereine den 8. März um mehr Gerechtigkeit für Frauen zu fordern.  Die Pandemie zeigt: Viele typische Frauenberufe sind systemrelevant. Doch nach der Erkenntnis, muss die Konsequenz folgen: eine angemessene Bezahlung. 

Foto: Neuwieder Frauen- und Hilfsorganisationen, Frauenvereine, Gleichstellungsbeauftragte und Gewerkschaften demonstrieren für mehr Gerechtigkeit für Frauen.  Nach den warmen Worten über die Systemrelevanz vieler Frauenberufe, müssen nun Taten folgen.Der Arbeitskreis Internationaler Frauentag Neuwied richtete in diesem außergewöhnlichen Jahr 2021, mit anhaltender Pandemie und bevorstehenden Landtagswahlen einen gleichfalls außergewöhnlichen Internationalen Frauentag am 8. März aus. „Wir haben eine Stimme“, demonstrierten Frauen mit Lila-Warnwesten auf dem Luisenplatz und machten damit deutlich: Frauen haben auch eine (Wahl)-Stimme und fordern ein, dass nach der mehrfach bekundeten Anerkennung der Systemrelevanz vieler Frauenberufe nun auch Taten folgen müssen.

Bereits beim ersten Lockdown war unübersehbar, dass gerade Berufe, in denen überwiegend Frauen arbeiten, zentral für das Funktionieren der Gesellschaft sind. Im Einzelhandel, in der Kranken- und Altenpflege, in Gastronomie oder Kindertagesstätten sind diese Arbeitsplätze mit den Merkmalen „schlecht bezahlt, wenig Aufstiegschancen häufig mit prekären Arbeitsverträgen“ ausgestattet. Ab dem März 2020 kam das Prädikat „systemrelevant“ hinzu. Gleichzeitig wurde aus der „Heimmanagerin“, die die Familie mit Haushalt, Kindern oder pflegebedürftigen Familienangehörigen in Funktion hält, dann auch noch die Hilfslehrerin. Wenn diese Leistungen eine unverzichtbare Stütze der Gesellschaft darstellen, ist es an Zeit, dieses mit mehr als freundlichen Worten und Einmalzahlungen zu würdigen. 

Deshalb fordern Frauen auch in Neuwied:

  • Einkommen, die die Existenz absichern
  • Tarifbindung, um Lohn-Dumping zu verhindern
  • Arbeitszeiten, die es erlauben Beruf und Familie zu vereinbaren
  • bedarfsgerechte und qualitativ hochwertige Kinderbetreuung, um gleichwertige Bildungschancen für die Kinder und existenzsichernde Erwerbsarbeit für die Eltern zu ermöglichen
  • Abschaffung der Lohnsteuerklasse V und eine Änderung des Einkommenssteuerrechts, damit krisenbedingte Entgeltersatzleistungen keine strukturelle Benachteiligung ergeben
  • Reform der Minijobs, um die Sozialversicherung ab der 1. Arbeitsstunde zu garantieren.

Mitglieder im Arbeitskreis sind:

Amnesty International, Arbeitsgemeinschaft sozialdemokratischer Frauen (ASF); Beauftragte für Chancengleichheit am Arbeitsmarkt der Agentur für Arbeit Neuwied, Bündnis 90/die Grünen, Caritasverband, Deutscher Gewerkschaftsbund (DGB), Diakonisches Werk, Evangelische Frauenhilfe, Frauenbegegnungsstätte UTAMARA e.V., Frauenorganisation – Ahmadiyya Muslim Gemeinde Neuwied, Frauenunion (FU), Frauenwürde, Frauen- und Gleichstellungsbeauftragte der Stadt Neuwied, Gleichstellungsbeauftragte des Landkreises, Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW), Katholische Arbeitnehmerbewegung KAB, Katholische Frauengemeinschaft (kfd). Mehrgenerationen Haus Neuwied, Trotzdem-Lichtblick – Verein gegen sexuellen Missbrauch /Frauennotruf e.V., Volkshochschule der Stadt Neuwied.

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