„Keine Inklusion um jeden Preis“ - Landrat Achim Hallerbach besucht HTZ
Inklusion ist gut, darf aber auch nicht um jeden Preis durchgesetzt werden. Nicht alle Mädchen und Jungen sind in sogenannten Regel-Kitas richtig aufgehoben. Für manche Kinder, gerade solche mit Mehrfachbehinderungen, muss es auch spezifische Angebote geben. Dafür steht Landrat Achim Hallerbach. Entschieden setzt er sich daher dafür ein, dass im Kreis Neuwied das Förder-Kita-Platzangebot - insbesondere für Kinder mit komplexen Bedarfen – beibehalten und nicht zu Gunsten einer politischen Ideologie geopfert wird.

In dieser Haltung bestätigt sah sich Hallerbach jetzt wieder, als er gemeinsam mit Kreis-Jugendamtsleiter Jürgen Ulrich das Heilpädagogisch-Therapeutische Zentrum (HTZ) auf dem Heddesdorfer Berg besuchte und sich vor Ort ein eigenes Bild vom Leistungsangebot der KiTa-Gruppen für Kinder mit Teilhabebeeinträchtigungen machte. HTZ-Chefarzt Dr. Jens Tücke, Geschäftsführer Thomas Voß und Psychologe Markus Sonntag erläuterten dabei anhand von Einzelfällen die unterschiedlichen, zum Teil sehr komplexen Bedarfe der Kinder, die in heilpädagogischen Gruppen betreut werden. Hierfür steht dem HTZ ein multidisziplinäres Team, bestehend aus Ärzten, Psychologen, Heilerziehungspflegern und Therapeuten aus den Fachrichtungen Ergo-, Logo- und Physiotherapie, zur Verfügung. So können Kinder ganzheitlich in sieben Einrichtungen des HTZ versorgt werden.

Foto: Landrat Achim Hallerbach (2. von rechts) besuchte gemeinsam mit Jugendamtsleiter Jürgen Ulrich (rechts) das Heilpädagogisch-Therapeutische Zentrum (HTZ) und machte auch gegenüber Geschäftsführer Thomas Voß und Chefarzt Dr. Jens Tücke deutlich, dass er sich entscheiden dafür einsetzt, dass im Kreis Neuwied das Förder-Kita-Platzangebot - insbesondere für Kinder mit komplexen Bedarfen – beibehalten und nicht zu.Kritisch äußerte sich Landrat Achim Hallerbach über die seit Einführung des neuen Kindertagesstättengesetzes bestehenden Regelungen, durch welche die Finanzierung dieses Platzangebotes erheblich verkompliziert wird. „Die Kindertagesstätten des HTZ Neuwied decken hier einen spezifischen Bedarf für Kinder - auch aus dem Westerwaldkreis, den Kreisen Altenkirchen und Mayen-Koblenz sowie der Stadt Koblenz – ab“, hielt er fest. Sehr kritisch sehe er daher die aktuellen Entwicklungen. „Auch wenn wir über ein Angebot an Plätzen für Kinder mit Behinderungen in den Regel-KiTas verfügen, ist doch festzuhalten, dass gerade für Kinder mit Mehrfachbehinderungen ein spezifisches Angebot erforderlich ist. Und das kann weder räumlich, noch personell in einer Regelkindertagesstätte bereitgestellt werden“, sagt er und machte deutlich, dass er das aktuell bedroht sieht. Ähnlich äußerte Dr. Tücke seine Sorge, „dass ein vorhandenes, gut funktionierendes System abgeschafft wird, ohne dass eine geeignete Ersatzlösung zur Verfügung steht“.

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