Impflotsen nehmen ukrainische Flüchtlinge in den Fokus

Erfolgsprojekt wird im Kreis Neuwied fortgesetzt und erweitert – Landrat Achim Hallerbach: „Wir wollen kein weiteres Déjà-vu erleben“

Direkt ansprechen, praktisch helfen, Zweifel mit guten Argumenten ausräumen: Das war und ist die Devise der Impflotsen. Mit dem im Landkreis sehr früh und modellhaft auf den Weg gebrachten Projekt sind zahlreiche, sogenannte impfferne Gruppen erreicht worden. Ein großer Erfolg, der fortgesetzt wird - mit neuem Schwerpunkt.

Kreis und Stadt Neuwied nehmen bei der Impflotsenarbeit nun besonders die ukrainischen Flüchtlinge in den Fokus. Dabei wird nicht alleine für die Corona-Impfung geworben, sondern auch auf alle von der Stiko empfohlenen Impfungen hingewiesen. Bei Bedarf klären die Lotsen aber nicht nur theoretisch auf, sondern helfen ganz praktisch - bis hin zur Vereinbarung von konkreten Terminen.

Damit das gelingen kann, sind ukrainisch sprechende Ehrenamtliche sowie eine aus der Ukraine stammende Mitarbeiterin der Neuwieder Hilfsorganisation „Eirene“ als Dolmetscher gewonnen worden. „Sie gehen gemeinsam mit den bereits etablierten Lotsen auf die geflüchteten Menschen zu und sprechen sie an“, berichtet Kreis-Koordinatorin Rita Hoffmann-Roth. Die Menschen sollen sowohl in den Gemeinschaftsunterkünften, in Sprachkursen wie auch bei speziellen Angeboten für Geflüchtete erreicht werden.

„Im Vordergrund steht der größtmögliche Schutz vor Infektionserkrankungen für die Flüchtlinge“, sagt Landrat Achim Hallerbach. Es sei mittlerweile weithin bekannt, dass die Impfquoten aus verschiedenen Gründen in den osteuropäischen Ländern, und so auch in der Ukraine, vergleichsweise niedrig sind. „Da viele dieser Menschen zu uns gekommen sind, wollen wir nicht einfach zusehen und hoffen, dass nichts passiert, sondern aktiv auf sie zugehen und sie aufklären“, hält er fest.

Das bedeute aber nicht, dass die Anstrengungen, alle anderen Menschen von den Impfungen zu überzeugen, nachlassen. „Derzeit sinken die Coronazahlen. Aber der Herbst kommt. Impfungen sind eine sehr wirksame Maßnahme, um sich selbst, aber auch die Menschen im Umfeld vor schwerwiegende Erkrankungen zu schützen. Wir wollen kein weiteres Déjà-vu erleben“, betont der Landrat. Der Kreis Neuwied habe dieses Thema daher keinesfalls beiseitegelegt, sondern arbeite weiter daran, einen möglichst breiten Schutz der Bevölkerung zu erreichen und für (Auffrischungs-)Impfungen die Infrastruktur vorzuhalten.

Das Impflotsenprojekt in Stadt und Kreis Neuwied wird finanziell unterstützt von der Landeszentrale für Gesundheitsförderung (LZG).



Bildunterschrift: Seit Anfang des Jahres sind in Stadt und Kreis Neuwied Impflotsen unterwegs und sprechen Menschen gezielt an. Jetzt nehmen sie ukrainische Flüchtlinge in den Fokus und werden dafür von Dolmetschern begleitet.

Auf unserer Internetseite werden Cookies verwendet, um unsere Webseite für Sie möglichst benutzerfreundlich zu gestalten. Durch die weitere Nutzung der Seite, stimmen Sie der Verwendung von Cookies zu. Die Möglichkeit persönliche Einstellungen zu Cookies vorzunehmen und weitere Informationen finden Sie in unserer Datenschutzerklärung.