Landrat Achim Hallerbach fordert Ausbau des Impfangebotes

Impfungen schützen nachweislich – Mehr Engagement von niedergelassenen Ärzten erwünscht

Kreis Neuwied. Die Corona-Zahlen steigen, die Situation verschärft sich. Deutschland ist mitten in der vierten Welle. Und auch wenn die Zahlen im Kreis Neuwied noch nicht so dramatisch sind wie in weiten Teilen von Sachsen, Thüringen und Bayern, so steht es doch zu befürchten, dass auch bei uns bald neue Höchststände erreicht werden. Landrat Achim Hallerbach appelliert daher noch einmal an alle Mitbürger, die Impfangebote – auch für die Booster zur Auffrischung des Schutzes nach sechs bis neun Monaten - anzunehmen. „Impfen ist der einzige Weg aus der Krise, und die Impfungen wirken!“, betont er.

Hallerbach verweist dabei zum einen auf das hiesige Gesundheitsamt, dessen Zahlen klar zeigen, dass nach wie vor die weitaus größte Zahl der Neuinfizierten aus dem 30 Prozent großen Anteil der Bevölkerung kommt, der nicht geimpft ist. Auch die Aussagen der Ärzte, vor allem in den Krankenhäusern, sind eindeutig: „Einen schweren Verlauf erleiden – von wenigen Ausnahmen abgesehen – Ungeimpfte. Das kann man nicht nur in der Zeitung und in Statistiken nachlesen, das sagen mir auch die Leitungen unserer Kliniken im Kreis Neuwied ganz klar“, macht der Landrat deutlich und unterstreicht: „Auf den Intensivstationen liegen Ungeimpfte.“

Um die Bevölkerung möglichst schnell (nach-)impfen zu können, muss es allerdings auch entsprechende Angebote geben. Landrat Achim Hallerbach erinnert daran, dass Ärztevertreter lautstark gefordert hatten, dass ihre Kollegen die Impfkampagne übernehmen wollen und diese auch schultern können. Er appelliert daher noch einmal an die niedergelassenen Ärzte, sich stärker zu engagieren. „Einige machen das bereits sehr vorbildlich, von anderen würde ich mir aber mehr wünschen. Es kann nicht sein, dass ich immer wieder von Mitbürgern höre, dass sie von ihren Ärzten überhaupt keine Termine oder erst welche ab Ende Januar, teilweise sogar erst im März bekommen“, macht er deutlich, bittet aber auch die Menschen, nicht überzureagieren. „Man muss die Boosterimpfung nicht direkt am ersten Tag nach Ablauf der sechs Monate bekommen, sondern irgendwann zwischen dem sechsten und neunten Monat nach der Zweitimpfung“, macht er mit Verweis auf medizinische Experten deutlich.

Hallerbach weist in diesem Zusammenhang auch darauf hin, dass er die Bürgermeister im Kreis Neuwied gebeten hat, sich Gedanken zu machen, wie sie in den Verbandsgemeinden und der Stadt Infrastruktur zur Verfügung stellen können, um die Impfärzte zu unterstützen. Hilfsreich sei außerdem, dass das Land angekündigt hat, den Vergütungssatz pro Impfung für die Ärzte deutlich zu erhöhen.

Davon unabhängig fordert Landrat Achim Hallerbach das Land auf, mehr Angebote zu schaffen. Die geplante Verdoppelung der Impfbusse sei ein guter Anfang, reiche aber noch nicht. Das Land sei in der Pflicht, mehr zu tun, macht Hallerbach deutlich. Wartezeiten von zwei Stunden und mehr vor einem Impfbus seien nicht akzeptabel. Ebenfalls würden wartende Impfwillige bereits zur Mittagszeit abgewiesen, obwohl angekündigt bis 16 Uhr geimpft werden soll. „Die Impfdokumentation müsse dringend reduziert werden, um mehr Zeit für Impfungen zu bekommen. Reinkommen, Arm frei, impfen und wieder gehen, wie bei einer Grippeimpfung. Das muss doch das Ziel sein, damit die Impfquote steigt“, so Landrat Hallerbach. Genauso sieht er die Einspannung von Kliniken in die Impfkampagne nicht unkritisch. „Grundsätzlich ist das gut. Aber die Krankenhäuser machen vor allem mit, weil sie um die Bedeutung der Impfkampagne wissen und ein Zeichen setzen wollen. Eigentlich haben sie gerade andere Aufgaben, auf die sich konzentrieren müssen und sollten nicht zusätzlich belastet werden müssen. Das muss anders gehen“, stellt er klar.

 

 

 

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